Projekte

Thomas GmbH

Vom Ringordner zum digitalen Prozess in Rekordzeit

Innerhalb weniger Jahre verwandelte sich die international erfolgreiche Thomas GmbH vom metallverarbeitenden Mittelständler mit umständlicher manueller Produktdatenpflege zu einem volldigitalisierten Branchenvorreiter. Der Wegbegleiter für diese äußerst anspruchsvolle und temporeiche Softwareimplementierung hieß auch dieses Mal wieder: MAIT.

Creo und Windchill ermöglicht die Weiterentwicklung und erfüllt individuelle und anspruchsvolle Wünsche der Kunden

Die Thomas Group ist der weltweit größte unabhängige Lieferant von Komponenten aus Weißblech und Aluminium für die Aerosol-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Das Herz des internationalen Unternehmens mit rund 500 Mitarbeitern schlägt im osthessischen Langenselbold, eine halbe Autostunde entfernt von Frankfurt am Main. Hier im Kinzigtal wurde 1963 die Thomas GmbH gegründet, die nach wie vor der Hauptsitz der internationalen Holding ist. Der Global Player produziert und veredelt mit seinen Tochterfirmen in Deutschland, USA, Spanien, China und Argentinien Stanz- und Ziehteile. Sie kommen als robuste Verbindungselemente in der Aerosol-branche genauso zum Einsatz wie als gold- und silberblitzende Sprühköpfe auf Parfumflakons oder als matt schimmernde Cremetiegel. Mit dem Werkzeugbau im unternehmenseigenen Technologiezentrum kann Thomas zudem individuelle Kundenwünsche erfüllen.

Branche Metallverarbeitung
Region Hessen
Unternehmensgrösse 500 MitarbeiterInnen

Am Anfang war das CAD

Sowohl die Produktvorgaben der Pharmaindustrie als auch die Anforderungen aus der Kosmetikbranche sind anspruchsvoll und wechselhaft. Zudem sind die Kunden oft auf der Suche nach individuellen Lösungen – ohne jedoch etwa die grundlegende Funktionsweise eines Sprühkopfes verändern zu können. Was das für Thomas bedeutet, weiß Oliver Heinz, Product Development Engineer im Unternehmen: „Bei uns geht es sehr oft um kleinere Anpassungen bereits existierender Produkte. Dafür ist das so genannte ‚parametrische Konstruieren‘ besonders gut geeignet.“ Genau dieses Konstruktionsprinzip existierte im Jahr 2016 aber nicht beim hessischen Mittelständler. Also entschied sich Thomas damals dazu, eine neue 3D-CAD-Anwendung einzuführen. Die Software-Experten von MAIT waren bei der Auswahl und Integration behilflich. Schon seit Jahrzehnten ist MAIT der bevorzugte IT- und Software-Partner der stetig expandierenden Unternehmensgruppe. Schließlich fiel die Wahl auf „Creo Parametric“ vom weltweit bekannten Softwarehersteller PTC. Die vielseitige und flexible 3D-CAD-Anwendung ermöglicht die schnelle Konstruktion und Weiterentwicklung hochwertiger Produkte und eine reibungslose Kommunikation mit der Fertigungsabteilung, den Zulieferern und den Kunden. Die Automatisierung von Konstruktionsaufgaben vermindert die Fehlerrate und spart Zeit. Außerdem ermöglicht die Creo-Software Analysen, Renderings und Animationen – beste Voraussetzungen für noch mehr Produktivität.

„Durch die Implementierung von Windchill als PLM-Lösung können wir heute viel schneller auf Anfragen und Änderungswünsche unserer Kunden eingehen.“
Oliver Heinz

Produktentwickler Thomas GmbH

Internationale Nachfrage erfordert grundlegende Digitalisierung

Mit dem neuen CAD-Programm war das Projekt Digitalisierung bei Thomas aber noch lange nicht abgeschlossen. Im Gegenteil: Creo war lediglich eine Zwischenstation. Denn eine neue Kons-truktionssoftware ist das Eine – ein zeitgemäßes Produktdaten- (PDM) und Product Lifecycle Management (PLM) das Andere, vielleicht sogar Entscheidendere für ein Unternehmen wie Thomas. Der Hauptgrund: Die Nachfrage nach Pharma- und Kosmetikprodukten nimmt weltweit stetig zu. Somit wächst auch die Thomas Group. Und wie die Kleidung jedes Heranwachsenden ir-gendwann zu eng wird, „passte“ Thomas im Jahr 2016 das damals genutzte Produktdatenmanagement nicht mehr richtig. Das bestehende, überwiegend aus Aktenordnern bestehende System war kaum für den internationalen Einsatz geeignet. Die neue Zielvorgabe lautete jedoch, dass sich Mitarbeiter der Holding auf technischer Ebene auch weltweit standortübergreifend einfach und systematisch austauschen konnten. Wenn beispielsweise die Entwicklung einer Sprühkopfüberkappe in Langenselbold beginnen und im Werk in Valencia enden sollte, mussten alle Beteiligten in Deutschland und Spanien umstandslos auf die nötigen Produktdaten zugreifen können, also in Sachen Datenmanagement „dieselbe Sprache“ sprechen. Dasselbe galt etwa für Ventiltellerkonstruktionen, die sowohl in Deutschland als auch in den USA genutzt werden sollten. Genau dafür sorgte MAIT im Lauf der folgenden Softwareimplementierung gemeinsam mit den Projektverantwortlichen bei Thomas.

Modernes Produktdatenmanagement löst Aktenordner ab

Das MAIT-Projektteam setzte von Anfang an auf die Software „Windchill“ als PDM-/PLM-Lösung. Kein Wunder: Windchill ist wie auch Creo ein Produkt aus dem Hause PTC und gilt als eine der führenden PLM-Softwarelösungen. Noch dazu ist sie integraler Bestandteil des PTC Produktentwick-lungssystems. „Dank Windchill kann Thomas alle Produkteigenschaften und die zugehörigen Geschäftsabläufe während des gesamten Produkt- und Servicelebenszyklus ganz einfach be-reichsübergreifend managen“, sagt Birte Baumanns, Leiterin des bis zu vierköpfigen MAIT-Projektteams, das die Softwareintegration bei Thomas seit 2016 vorantrieb. Der Kunde selbst ist nicht weniger überzeugt: „Durch die Implementierung von Windchill als PLM-Lösung können wir heute viel schneller auf Anfragen und Änderungswünsche unserer Kunden eingehen“, sagt Produktentwickler Oliver Heinz. Vor dieser „Software-Revolution“ mussten sich die Produktmanager in vielen Fällen auf ihr Gedächtnis verlassen und sich auf der Suche nach fehlenden Informationen durch Pa-pierstapel wühlen. Bei rund 90.000 Produktdaten keine leichte Übung, die noch dazu oft Tage oder sogar Wochen in Anspruch nahm. „Heute schaffen wir das in wenigen Minuten. Und das liegt nicht allein an der Software, sondern daran, dass MAIT die Integration ganz genau an unsere Erfordernisse ange-passt hat“, ergänzt Heinz. Die Implementierung von Windchill erfolgte zunächst in Langenselbold, wurde später durch die Standorte in Spanien und den USA erweitert, und soll perspektivisch an allen anderen Standorten durchgeführt werden. Zusätzlich hat MAIT noch eine weitere Lösung mit einem CAM-System implementiert. Für diesen Systemausbau bot Windchill mit seiner offenen Architektur ebenfalls beste Voraussetzungen.

Neue technische Möglichkeiten und fit für die Zukunft

Keine Frage: Schon die Migration der gigantischen Fülle an Produktdaten vom Papier in das neue System via Excel war eine riesige Herausforderung. Doch die Task-Force „Digitalisierung“ von Thomas und das MAIT-Projektteam meisterten auch diese Hürde mit Bravour. Das liegt nicht nur an der fachlichen Expertise, sondern auch an der vertrauensvollen Partnerschaft. „An der Zusammenarbeit mit MAIT gefällt mir vor allem die durchweg offene Kommunikation auf Augenhöhe und die gemeinsame Erarbeitung individueller Lösungen. Es sind die vielen Dinge über einen langen Zeitraum, die eine konstant hohe Qualität gezeigt haben“, sagt Thomas-Produktentwickler Oliver Heinz. Im Jahr 2016 verließ sich die Thomas GmbH noch überwiegend auf Zeichnungen in Papierform – die damals noch etliche Regalmeter einnahmen, schwer zu finden und zu verwalten waren. Heute, nur wenige Jahre später, ist der Metallverarbeiter aus dem Kinzigtal dank eigener Initiative und mit Hilfe von MAIT ein intelligent vernetztes Unternehmen, bereit für zeitgemäße Branchentechnologien wie das Internet of Things, Augmented Reality und 3D-Druck. „Wir haben noch viel vor. Eine große Baustelle mit viel Potential bietet die Verbindung vom PLM mit unserem ERP-System. Die Verknüpfung aller Standorte und die ganzheitliche Einbindung der produzierenden Bereiche sind weitere Punkte, auf deren Umsetzung wir uns freuen“, sagt Lennart Wießner, globaler Entwicklungsleiter bei der Thomas GmbH. Und natürlich steht der langjährige IT- und Softwarepartner MAIT auch dafür wieder bereit.

Damit hat MAIT hier digitalisiert

MAIT steht parat.

MAIT steht parat.